Kompetent mittendrin

In einer Küche schöpft eine Frau Suppe auf einen Teller, der von Simone Leutner gehalten wird

Simone Leutner und Cornelia Kremers teilen Essen aus

Zur Mittagszeit muss in der Ausgabeküche jeder Handgriff sitzen, die Bewohner des Hauses Columban freuen sich auf ihre heiße Suppe. Simone Leutner hält Cornelia Kremers die Teller hin und serviert diese im angrenzenden Speisesaal.

Bereits am frühen Morgen, um 7.30 Uhr zu Dienstbeginn, ist die 22-jährige in der Ausgabeküche des Alten- und Pflegeheimes in Schopfheim gut beschäftigt. Für das Frühstück müssen die Brote gerichtet werden, und Simone Leutner weiß, wer sein Brot noch selber schneiden kann und wer es kleingeschnitten haben muss. Gerne hilft sie beim Essen reichen, kommt sie doch in solchen Momenten mit den Menschen im Haus Columban in engen Kontakt, spricht und lacht mit ihnen – ein Grund, warum ihr die Arbeit so gut gefällt. „Mit ihrer immer guten Laune ist sie die Sonne des Hauses“, betont Heimleiterin Angelika Haulitschke.

Nach dem Frühstück sorgt die junge Frau für Ordnung und Sauberkeit im Speisesaal und beginnt, die Getränke für das Mittagessen zu richten. Eine Liste hilft ihr dabei, sie gibt einen Überblick über die Trinkmengen der insgesamt 42 Bewohnerinnen und Bewohner.

Eine Mitarbeiterin des Hauses Columban steht Simone Leutner immer zur Seite, wenn sie in der hauswirtschaftlichen Abteilung ihrer Arbeit nachgeht. Ebenso wie ein fester Rhythmus gibt ihr das Sicherheit, auch wenn sie bei ihren Kollegen und Kolleginnen als vollwertige Arbeitskraft nach anfänglich verhaltener Reaktion längst Anerkennung gefunden hat. Und sich inzwischen auch Freundschaften entwickelt haben. „Zu einer Kollegin habe ich einen besonders engen Kontakt“, freut sich die 22-jährige. Sie telefonieren regelmäßig, und nach dem Umzug nach Brombach, wo sie mit ihrem Verlobten in der ersten eigenen Wohnung lebt, kam diese zum Kaffeetrinken vorbei.

Simone Leutner, begeisterter SC Freiburg-Fan und bei Heimspielen mit ihrem Vater auf der Nordtribüne zu finden, macht dank ihrer offenen und unkomplizierten Art gerne bei Festen und sonstigen Aktivitäten des Hauses mit. Sie bestätigt lächelnd und nickend die Einschätzung von Angelika Haulitschke, mittendrin im „aufgeschlossenen Völkchen der Mitarbeiter“ zu sein. Und ergänzt, in der für sie zurückhaltenden Art, aber dennoch mit Nachdruck, sie sei stolz auf ihren Arbeitsplatz, auf den viele ihrer Freunde und Bekannten neidisch sind.

Stolz auch deswegen, weil dieser seit kurzem in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umgewandelt worden ist. Dem einjährigen Praktikum im Rahmen der KoBV (Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt) schloss sich ein weiteres Jahr der Einarbeitung an. Angelika Haulitschke betont, dass für ihre anthroposophisch ausgerichtete, mit 42 Bewohnerinnen und Bewohner eher kleine Einrichtung die finanzielle Unterstützung von Seiten des Arbeitsamtes ein Grund war, sich für eine Festanstellung von Simone Leutner einzusetzen. „Sie ist eine Bereicherung für das gesamte Haus, und mit ihren Kompetenzen hilft sie allen“, so die Heimleiterin.

Um kurz nach 13 Uhr macht sich Simone Leutner auf den Weg zur S-Bahn-Haltestelle Schopfheim-Mitte, für heute hat sie Feierabend. Die Vorfreude auf den nächsten Arbeitstag begleitet sie auf ihrem Heimweg.